Kommunismus | Ökonomiekritik | Geschichtsphilosophie | Religionskritik | Klassenkampf
Die Marx’sche Geschichtsphilosophie wurde als Historischer Materialismus bekannt. Nicht die Ideen werden als grundlegende Bewegungskraft der Geschichte angesehen, sondern die materiellen Verhältnisse, die die Hervorbringung der Ideen grundsätzlich bestimmen:
„Es ist nicht das Bewußtsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewußtsein bestimmt.“
Das bedeutet jedoch keinen Determinismus des Materiellen, sondern eine dialektische Wechselbeziehung zwischen Sein und Bewusstsein, Notwendigkeit und Freiheit:
„Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbst gewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen.“
Vom Historischen Materialismus wird der Dialektische Materialismus unterschieden; siehe auch Dialektik bei Marx und Engels.
Die sozioökonomische Entwicklung soll gleichsam naturgesetzlich von der „freien“ Urgesellschaft über Sklavenhalter- und Feudalgesellschaft, zur bourgeoisen (industriellen kapitalistischen) Gesellschaft über den durch Revolution zu erreichenden Sozialismus hin zum Kommunismus führen. Befördert wird dies durch dialektische Sprünge in Form zunehmender Macht- und Kapitalkonzentration (Akkumulation). Spiegelbildlich zur durch arbeitsteilige Wirtschaftsorgansisation zunehmenden Selbstentfremdung der Ausgebeuteten organisiert sich das Kapital in Monopolen und repressiven Überbaustrukturen (Staat), welche durch Klassenkampf und Revolution in der industriellen Gesellschaft überwunden werden.